Wald- und Flurbrandübung
Waldbrand in Allentsteig und im Mölltal oder Flurbrand in Vichtenstein sind nur einige der Schlagzeilen die in den letzten Wochen aufgrund des trockenen Wetters zu lesen waren. Um für genau so einen Fall vorbereitet zu sein wurde im März eine zweitägige Übung zum Thema Wald- und Flurbrände von der Feuerwehr Andorf in Zusammenarbeit mit dem Abschnitts- und Bezirksfeuerwehrkommando, dem Oberösterreichischen Landesfeuerwehrverband und der Feuerwehr St. Agatha mit ihrem Flughelfer- und Waldbrandstützpunkt organisiert.
Am Samstag, den 12. März 2022 – dem ersten Übungstag – wurde den Teilnehmern die Grundlagen der Waldbrandbekämpfung näher gebracht. Es wurden die unterschiedlichen Arten von Wald- und Flurbränden erklärt und wie diese am Effizientesten bekämpft werden können. Weiters wurden die dafür benötigten Geräte erklärt und die Grundlagen bei Einsätzen mit Hubschrauberbeteiligung erläutert.
Am Samstag, den 26. März fand schließlich die große Abschlussübung mit allen 21 Feuerwehren aus dem Abschnitt Raab sowie den Stützpunktfeuerwehren St. Agatha und Braunau statt, bei der auf zwei verschiedenen Stationen zum Einen die Waldbrandbekämpfung und zum Anderen die Flurbrandbekämpfung beübt wurden. Zu Beginn mussten von den Feuerwehren von den Feuerwehren jeweils zwei Zubringerleitungen zu den Szenarien gelegt werden.
Die Zubringerleitung zum Szenario 1, dem Waldbrand, wurde von einem Bach in der Ortschaft Großpichl über ca. 1,5 Kilometer bis zur Einsatzleitstelle errichtet, von wo schließlich ein Hubschrauber des Bundesinnenministeriums befüllt wurde. Der Hubschrauber transportierte das Wasser dann in das nahegelegene Waldgebiet, wo er es in einem Auffangbehälter entlud. Dieses Wasser wurde dann von den Feuerwehren für die Brandbekämpfung im Wald verwendet.
Da es sich hier um einen sehr aufwändigen Wassertransport über weite Wegstrecken handelte, wurde den teilnehmenden Feuerwehren vor allem der sparsame Umgang mit Löschwasser ans Herz von den Ausbildern beigebracht, da gerade im steilen Gelände bzw. in großen Waldgebieten ergiebige Wasserentnahmestellen nicht immer ausreichend vorhanden sind.
Für den Flurbrand wurde im Bereich der Ortschaft Lichtegg auf einer Wiese ein Flurbrandszenario vorbereitet, bei dem das richtige Vorgehen mit tragbaren Löschmitteln gezeigt wurde. So wurden Kleinlöschgeräte wie die Feuerpatsche, der Löschrucksack oder die sogenannte Gorgui vorgeführt. Um auch hier wieder eine ausreichende Wasserversorgung garantieren zu können, wurde von der ca. 2,5 Kilometer entfernten Pram eine Zubringerleitung bis nach Lichtegg gelegt.
Zum Schluss fand noch eine Übungsnachbesprechung im Feuerwehrhaus Andorf statt, bei der sich die über 300 bei der Übung anwesenden Einsatzkräfte noch stärken konnten, bevor sie wieder die Heimreise antraten.